Wenn ich des Morgens früh aufsteh
Und in meins Vater Stüblein geh,
so kommt mein Lieb
und beut mir ein guten Morgen.
Ein guter Morgen ist bald dahin,
Gott geb meinem Lieb ein steten Sinn,
dazu ein frisch fröhliches Getüte!
* * *
Guten Abend, gut´ Nacht,
Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut` Nacht,
von Englein bewacht,
die yeigen im Traim
dir Christlindleins Baum.
Schlaf nur selig und süß,
schau im Traum `s Paradies,
schlaf nur selig und süß,
schau im Traum `s Paradies.
* * *
Der Winter ist vergangen,
ich seh des Maien Schein,
ich seh die Blümlein prangen,
des ist mein Herz erfreut.
So fern in jenem Tale, da ist gar lustig sein,
da singt Frau Nachtigalle
und manch Waldvögelein.
Ich geh, ein` Mai zu hauen
Hin durch das grüne Gras,
schenk meinem Buhl die Treue,
die mir die Liebste was,
und bitt, daß sie maf kommen
all an dem Fenster stahn,
empfangen den Mai mit Blumen,
er ist gar wohlgetan.
* * *
Es war eine Mutter,
die hatte vier Kinder:
Den Frühling, den Sommer,
den Herbst und den Winder.
Der Frühling bringt Blumen,
der Sommer den Klee,
der Herbst bringt die Trauben,
der Winter den Schnee.
* * *
Nun will der Lenz uns grüßen,
von Mittag weht es lau.
An allen Ekken sprießen
die Blumen rot und blau.
Draus wob die braune Heide
Sich ein Gewand gar fein
Und lädt im Festtagskleide
Zum Maientanze ein.
Waldvöglein Lieder singen,
wie ihr sie nur begehrt.
Drum auf zum frohen Springen,
die Reis` ist Goldes wert!
Hei, unter grünen Linden,
da leuchten weiße Kleid!
Heija, nun hat uns Kinden
Ein End all Wintersleid.
* * *
Spannenlanger Hans, nudeldike Dirn,
gehn wir in den Garten, schütteln wir die Birn`.
Schüttel ich die großen, schüttelst du die klein`.
Wenn das Säckchen voll ist, gehn wir wieder heim.
"Lauf nicht so eiling, Spannenlanger Hans!
Ich verlier die Birnen und die Schuh noch ganz."
"Trägst ja nur die kleinen, nudeldike Dirn,,
und ich schlepp den schweren Sack mit den großen Birn`."
* * *
Ich geh mit meine Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir.
Mein Licht ist aus, wir gehn nach Haus.
Labimmel, labammel, labum.
Ich geh mit meine Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir.
Der Martinsmann, der zieht voran.
Labimmel, labammel, labum.
Ich geh mit meine Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir.
Ein Kuchenduft liegt in der Luft.
Labimmel, labammel, labum.
Ich geh mit meine Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir.
Beschenkt uns heut, ihr lieben Leut..
Labimmel, labammel, labum.
Ich geh mit meine Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir.
Mein Licht ist aus, wir gehn nach Haus.
Labimmel, labammel, labum.
* * *
Ach bittrer Winter, wie bist du kalt!
Du hast entlaubet den grünen Wald.
Du hast verblüht die Blümlein auf der Heiden.
Die bunten Blümlein sind worden fahl:
Entflogen ist uns Frau Nachtigall.
Sie ist entflogen, wird sie wieder singen?
* * *
Schön ist die Welt, drum,
Brüder. Laßt uns reisen,
wohl in die weite Welt!
Wir sind nicht stolz,
wir brauchen keine Pferde,
die uns von dannen ziehn.
Wir steigen hin,
auf Begre und auf Hügel,
wo uns die Sonne sticht.
Wir laben uns
An jeder Felsenquelle,
wo frisches Wasser fließt.
Wir reisen fort,
von einer Stadt zur anderen,
wo uns die Luft gefällt.
* * *
Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
gib sie wieder her!
Sonst wird dich der Jäger holen
Mit dem Schießgewehr.
Seine große, lange Flinte
Schießt auf dich den Schrot,
daß dich färbt die rote Tint,
und dann bist du tоt.
Liebes Füchslein, laß dir raten,
sei doch nur kein Dieb,
nimm, du brauchst nicht Gänsebraten,
mit der Maus vorlieb.
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